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Die größte Partei im Land: Nichtwähler

Was sind denn Gründe, um am 6. Juni nicht wählen zu gehen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die größte Partei im Land: Nichtwähler

Von Niklas Fritsch

Bei der Landtagswahl 2016 gaben 38,9 % der Wahlberechtigten ihre Stimme nicht ab. Dabei ist wählen gar nicht so schwer.

 

Warum zum Wahllokal schleppen, wenn ich auch einfach meinen freien Tag genießen kann? Der Sommer steht vor der Tür und während alle ach so politisch interessierten und pflichtbewussten Bürger zur nächstgelegenen Grundschule pilgern, könnte man ganz allein im Stadtpark verweilen. Oder sich mal den Sonntag Zeit für sich nehmen; Kaffee kochen, sich vielleicht auf den Balkon setzen und mal das Buch lesen, welches seit dem Kauf unberührt im Regal verstaubt, dafür hatte man die letzten Monate sowieso viel zu wenig Zeit.

Und wo ist überhaupt mein Wahllokal? Es wind zwar gleich drei in meiner Straße, aber welchem ich zugehöre, weiß ich doch nicht. Dann noch der 1. – und 2. Stimmen-Gaga, wer soll da durchblicken? Die Parteien bestehen doch auch alle nur aus verlogenen und korrupten Politikern. Meine Interessen werden von keiner Partei richtig vertreten. Ein Kompromiss hier, ein Kompromiss da und am Ende kommt doch auch nur derselbe Einheitsbrei rum. Außerdem ist doch meine Stimme nichts wert, ich bin nur einer von vielen, einer von knapp 2,2 Millionen Bürgern Sachsen-Anhalts. Was macht die Stimme schon aus? Und wenn der Frühling so weiter macht wie bis jetzt, regnet es bestimmt noch am großen Wahltag, da kriegen mich keine zehn Pferde zum Wahllokal.

Nachdem wir alle kurz unseren inneren Wutbürger rausgelassen haben, können wir ihn jetzt auch getrost wieder einsperren und mal kurz die Vernunft walten lassen. Ja, so eine Wahl kann einen auf den ersten Blick etwas überfordern, aber das ist noch lange kein Grund nicht Gebrauch von seiner Stimme zu machen.

Einmal für alle: Die Landtagswahl ist am 06. Juni und Stimmen können von 8 Uhr bis 18 Uhr abgegeben werden. Die Adresse seines zugehörigen Wahllokals findet man auf der Wahlbenachrichtigung, die alle Wahlberechtigten entweder die letzten Tage bekommen haben oder bald bekommen werden. Falls man am Wahltag keine Zeit oder auch keine Lust hat sich ins Wahllokal zu schleppen, kann man einfach mit der Wahlbenachrichtigung seine Briefwahlunterlagen beantragen, die einem dann einfach nach Hause geschickt werden. Auch wie, wo und wem man seine Stimme geben kann, ist nicht schwer. Kurz gesagt: Mit der 1. Stimme wählt man eine Person; der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt das Direktmandat seines Wahlkreises. Mit der 2. Stimme wählt man eine Partei und trägt dazu bei, wie stark diese im Landtag vertreten ist. Auch das Parteien-Wirrwarr ist möglich zu verstehen. 22 Parteien treten am 06. Juni an, eine Menge Parteien, aber auch eine Menge an Interessen und politischen Vorstellungen, die vertreten werden. Infos zu den Parteien kann man unter #parteiweise finden. Eine weitere Hilfe bei der Entscheidung kann der Wahl-O-Mat sein.

Und man muss sich auch keine Sorgen machen, dass seine Stimme untergeht oder nicht zählt. Jede Stimme zählt und jede Stimme zählt gleich. Wahlen sind ein Grundpfeiler der Demokratie und die Chance zur aktiven Beteiligung des Volkes an der Politik. Wahlen entscheiden über die zukünftige Machtverteilung, sei es im Bundestag, Landtag oder der lokalen Kommune. Je höher die Wahlbeteiligung, umso akkurater wird das Volk im Landtag vertreten.

Also: Am 6. Juni das Kreuz setzen!